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Traumhafter Blick auf den Wallfahrtsort Candelaria im Osten Teneriffas |
Der im Osten Teneriffas gelegene Wallfahrtsort Candelaria verzaubert Besucher mit einem schönen Dorfplatz und sowohl moderner als auch altkanarischer Architektur. Der alte Stadtkern ist, mit seiner wunderschönen Kirche in direkter Lage am Meer, ein wahrer Publikumsmagnet. Candelaria ist der religiöse Mittelpunkt Teneriffas, denn hier steht die Schutzheilige der gesamten Kanaren - die Schwarze Madonna. Ihr Name leitet sich vom spanischen Wort "candela" ab, was "Licht" oder auch "Kerze" bedeutet.
Unterkünfte nahe Candelaria
Der Legende nach fanden zwei Hirten der Guanchen, der Ureinwohner Teneriffas, im Jahr 1390 am Strand eine Madonnenfigur, die wahrscheinlich von einem Schiffsaltar stammte. Einer der beiden soll sich in den Finger geschnitten haben, worauf er zu bluten anfing. Als er aber die Figur berührte, stoppte die Blutung sofort. Die beiden Männer brachten sie in die Grotte von San Blas, dem Schutzheiligen der Hirten, und beteten sie seit diesem Tage an. Immer wieder soll die Madonna Wunder vollbracht haben. Ohne etwas vom christlichen Glauben zu ahnen, verehrten die Guanchen ein christliches Symbol und konnten dadurch nach der Eroberung der Spanier leicht von deren Glauben überzeugt werden. Die Sieger bauten neben der Grotte ein Kloster, in das sie die Madonnenfigur brachten. Leider wurde das Gebäude bei einer Sturmflut im Jahr 1826 zerstört und die Statue ist seitdem verschwunden.
| König Añaterve mit Friedenstauben |
| | Statuen der Ganchenkönige |
| | Schutzheilige der Kanaren |
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| Kuppel der bedeutenden Basilika |
| | Kleiner Strand direkt am Ort |
| | Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria |
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In der heutigen Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria steht eine Nachbildung der Original-Madonnenfigur des Künstler Fernando Estevez. Das Gotteshaus im neoklassizistischen Stil wurde im Jahr 1958 auf der Plaza de la Patrona de Canarias errichtet. Das Innere der Kirche ist mit einer wunderschönen Decke im maurisch beeinflussten Mudéjar-Stil ausgestattet. Am Platz stehen neun Bronze-Statuen, die von dem tinefeñischen Bildhauer José Abad in den 1990er Jahren geschaffen wurden. Die Skupturen repräsentieren die Guanchenkönige, welche die Schutzheilige bewachen. Vor der spanischen Eroberung war Teneriffa in Fürstentümer eingeteilt, die von den dargestellten Königen regiert wurden. Schaut man sich die Figuren genau an, so stellt man fest, dass eine von ihnen zwei Friedenstauben trägt. Der Guanchenkönig mit dem Namen Añaterfe stammte aus Candelaria und kämpfte an der Seite der Spanier gegen seine eigenen Landsleute.
Prozession
Der Schutzheiligen Candelaria zu Ehren finden zweimal im Jahr Prozessionen statt, wobei der größere religiöse Umzug immer am 15. August durchgeführt wird. Dazu pilgern Tinerfeños der ganzen Insel und der umliegenden Kanaren schon einen Tag vorher in die kleine Stadt. Im Gedenken an die Bekehrung der heidnischen Guanchen wird die Madonnenfigur dreimal um den Platz getragen, was das Highlight der Festlichkeiten darstellt. Unter dem Knallen und Lichtschein eines Feuerwerks bringt man die Heilige dann zurück in die Basilika. Mit einer großen Fiesta auf dem Plaza und am darunter gelegenen Kiesstrand geht die Prozession zu Ende – es wird gesungen, gekocht, gegessen und getanzt. Obwohl es sich um eine religiöse Feierlichkeit handelt, erinnert das Ganze an ein ausgelassenes Volksfest, dass auch bei den Touristen äußerst beliebt ist.
| In den Straßen Candelarias |
| | Denkmaltafel Plaza de la Patrona de Canarias |
| | Kirchturm der Basilika |
| | Guanchenköni. Beneharo |
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