Vilaflor, Teneriffa

Fährt man vom Süden Teneriffas in das Landesinnere, so gelangt man nach Vilaflor. Schon der Weg dorthin ist lohnenswert: Die Straße führt an typischen Terrassenfeldern vorbei, auf denen Kartoffeln und Wein angebaut werden. Am Rand stehen Mandelbäume, ab und zu sieht man einen Bauern mit seinem Eselskarren. Trotz des relativ geringen Niederschlages leben die Einwohner von Vilaflor von der Landwirtschaft. Die Menschen lassen nichts verkommen, alles wird verwertet. So dienen beispielsweise die Nadeln der Pinienbäume als Einstreu für die Tiere und werden später als Dünger auf die Felder gebracht.

Typische Terrassenfelder von Vilaflor im Landesinneren

Das 1.500 Einwohner zählende Dorf Vilaflor ist mit einer Höhe von 1.400 Metern über dem Meer das höchstgelegene Dorf von Teneriffa und den Kanaren überhaupt. Aufgrund seiner erhabenen und abgeschiedenen Lage verfügt Vilaflor über eine extrem reine Luft. Daher ist ein Aufenthalt in dem idyllischen Dörfchen besonders für lungenkranke Menschen empfehlenswert, die sich von ihren Beschwerden erholen möchten. Auch die Blumenzucht und Handarbeit spielen im Erwerbsleben der Einheimischen eine große Rolle - Alte Stickerinnen stellen noch heute die traditionellen, filigranen Deckchen her. Man kann den Frauen bei der Herstellung der Kunstwerke über die Schulter sehen und diese raffinierten Arbeiten im Ort kaufen.

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Im Zentrum von Vilaflor gibt es zwei Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Zum einen die dreischiffige Kirche San Pedro aus dem 17. Jahrhundert und zum anderen die Kapelle Mirador San Roque. Von dieser Einsiedelei hat man einen herrlichen Ausblick über die Bimssteinterrassen mit ihrem Trockenfeldbau.

Da der Teide nach Osten und Süden hin eine natürliche Regengrenze darstellt, mussten sich die Bauern etwas einfallen lassen, um den Boden trotzdem nutzen zu können: Nachdem man die Terrassenfelder bestellt hat, werden sie mit Bimsstein abgedeckt. Dieses Gestein hat die gleiche Eigenschaft wie ein Schwamm: Tagsüber werden die Steine von der Sonne erwärmt, kühlen des Nachts ab und saugen am Morgen die Feuchtigkeit aus der Luft und den Tau auf. Das Wasser wird dann nach und nach an den Boden abgegeben. Bei starken, wenn auch seltenen Regenfällen wird mit dem Bimsstein ein Wegspülen des Bodens verhindert. Andererseits schützt der Stein zusätzlich bei großer Hitze vor einer Verdörrung des Bodens. Mit zusätzlicher Bewässerung können die Bauern so bis zu viermal im Jahr unterschiedliche Erzeugnisse ernten.

Kirche San Pedro

Überall in Vilaflor kann man Blumen in den prächtigsten Formen und Farben bewundern. Besonders im Frühjahr blühen überall Mandelbäume, Margeriten und der kräftig orangefarbene, kalifornische Mohn. Mit seiner Pracht gilt das Dorf als eines der schönsten der Insel. Seit dem Jahr 2002 feiert das Örtchen jedes Jahr ein Fest zu Ehren des Heiligen Hermano Pedro de Betancur. Dieser wurde im Jahr 1626 in Vilaflor geboren und 2002 als bisher einziger Mittelamerikaner heilig gesprochen.

Ganz in der Nähe befindet sich seit einiger Zeit der Erlebnispark Parque San Roque 108. Neben den Pferde- und Ziegenställen, die es zu sehen gibt, informiert das Völkerkundemuseum Museo Guanche über die Herkunft und Lebensweise der Ureinwohner Teneriffas.

Wahrzeichen des Örtchens Vilaflor 107 ist die Bergkuppe Montaña de Chasna, deren Form an einen spanischen Sombrero-Hut erinnert und durch eine Höhe von 2.534 Metern besticht. Aus dem Inneren des Berges gewinnt man hervorragendes Mineralwasser, wie beispielsweise die Marken "Fuente Alta" und "Agua Pinalito", die in jedem Supermarkt der Insel verkauft werden.

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In dem Kiefernwäldchen oberhalb von Vilaflor 107 liegt der Aussichtspunkt Miardor del Pino Gordo, von dem aus man sich den Ort aus der Vogelperspektive anschauen kann. Beeindruckend sind die Pinos de las dos Pernadas: Die größte der Pinie ist 45 Meter hoch, hat einen Stammumfang von mehr als elf Metern und einen Durchmesser von fast drei Metern. Nur zum Vergleich - Ein normaler Pinienbaum wird 20 Meter hoch. Die Nadelbäume der Insel sind ein wichtiger Bestandteil der Wasserversorgung. Die Feuchtigkeit der Wolken kondensiert an ihren Nadeln und tropft herunter, so als ob es regnen würde. Pro Jahr kondensiert ein Baum rund acht Kubikmeter Wasser.

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Das Dörfchen Vilaflor 107 eignet sich auch ideal als Ausgangspunkt für Wanderungen. Ein mögliches Ziel wäre zum Beispiel die Paisaje Lunar - eine karge, mondähnlichen Landschaft mit hellem Tuffgestein. Wer die rund sechs Kilometer nicht laufen möchte, der kann sein Auto in der Nähe des Naturphänomens abstellen und einem Rundweg folgen, der mit weißen Pfeilen markiert ist. Auffallend in der Mondlandschaft sind kahle Lavahänge, die aus schwarzen Gesteinsbildungen herausragen. Vilaflor 107 ist außerdem ein idealer Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark des Teide.