Chiñero, Teneriffa

Im westlichen Teil Teneriffas liegt das aktivste Vulkangestein der Insel: Der Vulkan Chiñero entstand beim letzten Ausbruch im Jahre 1909 und erreicht eine Höhe von 1.500 Metern. Er liegt etwas außerhalb der Cañadas, zwischen dem Teno-Gebirge und dem Nationalpark, in direktem Sichtkontakt zu seinem großen Bruder Teide.

Der Chiñero ist der jüngste Vulkan und bietet sich als Ziel für leichte Wandertouren an. Die Strecke führt durch einen immergrünen Kiefernwald mit Ginsterblüten, Buntspechten und seltenen blau-grauen Teide-Finken.

Blick auf den Vulkan Chiñero in einem schönen Kontrast mit den grünen Bäumen

Vor zirka 100 Jahren begann man damit, Kiefern neu anzupflanzen und die zuvor stark gerodeten Wälder wieder aufzuforsten. Noch heute setzen sich Naturschützer gegen eine Abholzung der Kiefern ein, was jedoch dazu führt, dass anstatt 400 Bäumen 1.600 Exemplare pro Hektar stehen. Durch diesen dichten Bewuchs ist das natürliche Gleichgewicht in Gefahr, da die Wurzeln und Äste keinen Platz haben, um sich auszustrecken und Halt zu finden - Bei starkem Wind drohen die Kiefern zu entwurzeln. Eine Lichtung des Waldes ist außerdem wegen der hohen Waldbrandgefahr von Nöten. Allzu leicht kann sich durch achtlos weggeworfene Zigarettenkippen oder Grillasche, ein schnell wachsendes Feuer entfachen. Warnschilder weisen an den Wegen auf die Brandgefahr hin.

Hat man den Wald durchquert, kommt man auf ein offenes Gelände, das mit schwarzer Lavaasche und Schlacke überzogen ist. Diese Überreste der glutroten Lavamasse lassen erahnen, welche Naturgewalt hier einst gewütet hat. Das Grün der Kiefern hebt sich deutlich von der schwarzen Erde ab und scheint nicht wirklich hierher zu passen. Immer wieder sind es diese Farbkontraste, die auf der Tour zum Chiñero beeindrucken. Beim Erreichen des Ziels wird man mit einem fantastischen Ausblick in das benachbarte Teno-Gebirge sowie auf die Inseln La Gomera und La Palma belohnt.

Dieser doch recht junge Vulkan macht deutlich, dass die Aktivitäten in der Erde rund um den Teide noch nicht erloschen, sondern noch aktiv sind. Die Einheimischen sagen, dass auch "Vater Teide" nicht tot ist - er schläft nur.