Santa Cruz Hafen, Teneriffa

Turm Farola del Mar vor dem mächtigen Anagagebirge

Seit der Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert gewann der Welthandel zunehmend an Bedeutung. Durch seine strategisch günstige Lage erfuhr Santa Cruz de Tenerife  1  einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung: Der Hafen der Hauptstadt war die letzte Station vor der Überfahrt in die Neue Welt und erhielt im Jahr 1787 als einziger Hafen Spaniens die Erlaubnis, mit Amerika Handel zu treiben.

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Heute ist die gigantische Anlage vor allem als Umschlagplatz für den Handel mit Afrika bedeutend. Die von dort kommenden Güter, wie zum Beispiel Getreide, werden in den großen Lagerhallen verpackt und in die Verbraucherländer exportiert. Teneriffa selbst führt landwirtschaftliche Produkte wie Tabak, Gemüse und Obst aus, aber auch Zement und Erdöl. Mit einer Kapazität von acht Millionen Tonnen werden jährlich hochwertige Kraft- und Schmierstoffe verschickt. Leider befindet sich die im Jahr 1927 gegründete Raffinerie direkt vor dem Stadtzentrum, was immer wieder für Kritik sorgte.

Auch der Fischfang ist immer noch einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Teneriffas. Neben den Kühlhäusern und einer benachbarten Eisfabrik gehört zum Hafengelände eine Werft, in der bis zu 85 Meter lange Fangschiffe repariert werden können.

Touristisch gesehen ist der Hafen als Anlaufstelle für die Kreuzfahrtschiffe bedeutsam. Jährlich kommen 150.000 Passagiere auf 200 Schiffen für einen Zwischenstopp hierher. Damit ist Santa Cruz von allen spanischen Hafenorten der mit dem höchsten Aufkommen an Kreuzfahrtschiffen. Die Tendenz ist steigend, die Hafeninfrastruktur wird ausgebaut und somit der Besuchernachfrage angepasst.

Die Kreuzer bringen viele Passagiere auf die Insel

Wichtiger Handelsplatz mit Afrika

Anlaufstelle der Fähren von den anderen Kanarischen Inseln

Die Nachbarinsel Gran Canaria erreicht man innerhalb weniger Stunden mit Fähren der Unternehmen Fred Olsen oder Transmediterranea. Aufgrund der kurzen Überfahrt bietet sich ein Tagesausflug, zum Beispiel in die Hauptstadt Las Palmas, durchaus an.

Eine historische Attraktion des Hafens ist El Tigre - der Tiger. Dabei handelt es sich nicht etwa um ein Raubtier, sondern um eine alte Kanone. Während eines Eroberungsversuches der Engländer im Jahr 1797, bei dem ein spanisches Transportschiff gekapert werden sollte, wurde mit dieser Kanone dem britischen Admiral Lord Nelson der rechten Arm abgeschossen. Seitdem trägt die Kanone El Tigre ihren ungewöhnlichen Namen und wird bis heute in Ehren gehalten. Inzwischen kann die schlagkräftige Kanone im Museo Militar de Almeyda begutachtet werden.

Die Straße am Hafen lädt zu einem Spaziergang entlang des Wassers ein. Geht man in Richtung Süden, so erreicht man innerhalb weniger Minuten das futuristisch anmutende Auditorium  3 .